

Die ketogene Ernährung ist heutzutage ein sehr beliebtes Tool zum Abnehmen und vielem mehr! Durch den hohen Konsum an Fetten wird man weniger schnell wieder hungrig, wodurch es einfacher ist, über den Tag weniger zu essen als gewohnt. Das heißt sozusagen Abnehmen, ohne dass man den Hunger zu sehr zu spüren bekommt. Dies ist bedingt dadurch, dass unser Körper länger braucht, um Fette zu zersetzen, als Kohlenhydrate. Insgesamt soll man sich besser und leichter fühlen, wenn man sich in der Ketose befindet. Auch eine Verbesserung der Konzentration und sonstigen kognitiven Fähigkeiten sind einige der zahlreichen Vorzüge der ketogenen Ernährung. Insgesamt bietet euch die auf Fett basierte Ernährungsweise viele Vorteile und ist vielversprechend was eine verbesserte Lebensqualität angeht.
Auch wenn viele der Meinung sind, man bräuchte Kohlenhydrate, damit unser Körper ordnungsgemäß funktionieren kann, hat sich dies als ein allgemeines Missverständnis herausgestellt. Leider sind diese vorzeitigen Urteile noch immer weit verbreitet. Das Gegenteil ist jedoch der Fall!
Unsere Vorfahren hatten häufig nur spärlich oder je nach Gebiet praktisch überhaupt keine Kohlenhydrate als Nahrungsquelle zur Verfügung. Dazu kamen die häufigen Fastenzeiten, die sie über sich ergehen lassen mussten, wenn die Nahrung wieder einmal knapp war. So hatten sie oft keine andere Wahl als Fette in Form von beispielsweise Nüssen und Proteine von erlegten Tieren zu essen. Kohlenhydrate jedoch waren derzeit nicht gerade eine Option. Um über die langen Fastenperioden und den niedrigen Gehalt an Kohlenhydraten hinwegzukommen, bedienten sich ihre Körper eines Mechanismus, der auch heute noch in uns schlummert. Mithilfe diesem Vorgang können unsere Körper Fette als Energiequelle benutzen und sich so auch für längere Zeit durch den Abbau von Fettreserven nähren. Dies war früher zum Überleben von absoluter Notwendigkeit.
Durch Fasten oder durch konsequente Reduktion von Kohlenhydraten kann die Ketose induziert werden. Isst man, befindet der Körper sich zunächst in der absorptiven Phase. Das heißt, die Verdauung setzt ein und der Körper verwertet die ihm zugeführten Nährstoffe. Hier wird Insulin ausgeschüttet, welches bewirkt, dass Glukose als Glykogen gespeichert wird. So hat der Körper eine kleine Kohlenhydratreserve. Nach drei Stunden tritt die postabsorptive Phase ein. Während dieser Phase, erhöht sich der Glukagonspiegel, wobei Glukagon der Gegenspieler von Insulin ist. Die Insulinlevel hingegen sinken wieder. Die Ausschüttung von Glukagon hat zur Folge, dass die Leber das gespeicherte Glykogen wieder in Glukose umwandelt und diese freigesetzt wird.
Zunächst werden die Kohlenhydratspeicher geleert. Die vollständige Verwertung dessen dauert bei einem Erwachsenen in der Regel 24 bis 48 Stunden. Sobald die Speicher leer sind, fängt der Körper an Protein abzubauen, dies bezeichnet man als frühe Hungerphase. Aus den dadurch erhaltenen Aminosäuren wird Glucose durch den Prozess der Gluconeogenese hergestellt, um die vitalen Funktionen des Körpers aufrecht zu erhalten. Zirka fünf Tage nach der letzten Nahrungsaufnahme, fängt der Körper an gespeicherte Fette in Ketonkörper umzusetzen und als Energiequelle zu verwenden, da er es vermeiden will, zu viel des körpereigenen Proteins abzubauen. Dies bewahrt uns davor, zu viel körpereigenes Protein zu verbrauchen und schützt damit unsere notwendige Masse an Muskulatur. Hat der Körper erst einmal gelernt, die Ketonkörper als Treibstoff zu benutzen, befinden wir uns in der adaptierten Hungerphase.
Auch hier werden erst die Kohlenhydratspeicher geleert und anschließend Protein zur Gluconeogenese benutzt. Dies passiert so lange, bis dass die Leber genügend Ketonkörper aus den zugeführten Fettsäuren synthetisiert hat, dass diese in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper erkennt diese dann als neue Energiequelle und mit hilfe der Ketolyse kann er diese auch effektiv verwenden. So sinkt die Abhängigkeit des Körpers von Kohlenhydraten immer mehr und wir gewöhnen uns daran, Fette für den Energiegewinn produktiv umzuwandeln.
Bei dem Beginn einer ketogenen Ernährung oder Diät, braucht der Körper etwas länger, um umzudenken und sich an den Prozess zu gewöhnen, wie es beim Fasten der Fall wäre. Nichtsdestotrotz bleibt das Prinzip mehr oder weniger das gleiche. Unser Körper erstaunt uns damit wieder einmal mit seiner herausragenden Anpassungsfähigkeit an neue Lebenskonditionen.
Die Ketose wird mit vielerlei positiven Aspekten verbunden. Sie hat sich bereits seit langer Zeit als wirksames Hilfsmittel bei Epilepsie bewährt. Auch bei Menschen mit Diabetes Typ-2 kann sie durch die strategische Reduktion der Kohlenhydrate helfen, den Blutzucker besser unter Kontrolle zu halten. In vielen Fällen verhilft die ketogene Ernährung zu einer deutlichen Verbesserung des Gesundheitsbilds. Auch beim Abnehmen kann diese Form von Ernährung hilfreich sein: Fette werden langsamer verdaut und halten länger satt als Kohlenhydrate. Damit ist es leichter weniger zu essen als gewohnt.
Bei einigen hat die ketogene Ernährung ebenfalls eine positive Auswirkung auf das Hautbild und das gesamte Wohlsein. Durch die verminderte Einnahme von einfachen Kohlenhydrate wie Zucker, erlebt man zudem selten bis nie einen rapiden Absturz der Energie, sondern man fühlt sich vielmehr konstant energiegeladen. Auch kognitive Eigenschaften wie Gedächtnis und Konzentrationsvermögen können sich verbessern. Fette bieten dem Gehirn nämlich in der Tat eine effektivere Energiequelle als Glukose.
Abschließend lässt sich also sagen, dass der Vorgang der Ketose durch Fasten, wie auch durch eine strikt reduzierte Kohlenhydrateinnahme induziert werden kann. Der Körper befindet sich dann in der sogenannten adaptierten Hungerphase, während der er Ketonkörper durch Ketolyse als Energiequelle zu nutzen lernt. Dieser Prozess der Umgewöhnung dauert eine Weile bis die Ketose eintritt. Doch wie die Körper unserer Vorfahren, können auch wir uns von Fetten ernähren. Auch wenn es sich bei uns weniger um eine Notwendigkeit für das Überleben handelt, sondern eher um eine alternative Ernährungsweise, schlummert der nötige Mechanismus dazu noch immer in uns. Befinden wir uns erst einmal in der Ketose, kann uns dies unzählige Vorteile bieten. Diese reichen von einer verbesserten Konzentration bis hin zu konstanter Energie und erleichtertem Abnehmen.